The Green Deal Gemeinsam handeln
Wenn wir nicht alle gemeinsam für unseren Planeten arbeiten, bleibt das Klimaschutzabkommen nichts als eine weitere Absichtserklärung. Als Zwischenziel sollen bis 2030 die Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens 55 % gegenüber 1990 gesenkt werden. Es gibt noch viel zu tun!
Foto: Thaut Images-AdobeStock
Ist das noch erlaubt?
Eigentlich nicht!
Das Pariser Klimaschutzabkommen wurde am 12.12.2015 auf der UN-Klimaschutzkonferenz (COP 21) von allen Vertragsparteien der UNFCCC (195 Staaten und die europäische Union) unterzeichnet.
Das Abkommen trat am 04.11.2016 in Kraft, nachdem 55 Staaten, die zudem mindestens 55 % der Emissionen verursachen, die Ratifizierung abgeschlossen hatten. Es sieht eine Begrenzung der menschengemachten globalen Erwärmung auf deutlich unter 2° C gegenüber vorindustriellen Werten vor, mit Anstrengungen für eine Beschränkung auf 1,5° C.
Aus den Zielen ergibt sich ein festes CO₂ Budget von maximal 400 Mrd. Tonnen Kohlendioxid, die maximal noch ausgestoßen werden dürfen. Das bedeutet, dass der Scheitelpunkt der CO₂-Emissionen so schnell wie möglich erreicht werden muss, damit die Kurve bis zum notwendigen Erreichen der Netto-Null-Emission möglichst flach verläuft und der Zeitpunkt spät liegt. Mit anderen Worten: Je länger wir weitermachen wie bisher, desto schneller und abrupter muss die Netto-Null-Emission erreicht werden.
The European Green Deal
Der Europäische Grüne Deal basiert auf einer Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Europäischen Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen vom 11.12.2019. COM/2019/640 final
Als Zwischenziel sollen bis 2030 die Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens 55 % gegenüber 1990 gesenkt werden.
Bis 2050 soll der Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft vollzogen sein,
- die keine Netto-Treibhausgase mehr ausstößt
- ihr Wachstum von der Ressourcennutzung abkoppelt,
- niemanden, weder Mensch noch Regionen, im Stich lässt.
Der europäische Grüne Deal soll auch aus der Corona-Krise führen: Ein Drittel der Investitionen aus dem Aufbaupaket NextGenerationEU und dem Siebenjahreshaushalt der EU mit einem Umfang von insgesamt 1,8 Billionen EUR sollen in den Grünen Deal fließen.
Die Förderung erfolgt über folgende Programme:
Wissenswertes zum EU-Klimapakt
Das europäische Klimagesetz
Das europäische Klimagesetz wurde als Verordnung (EU) 2021/1119 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. Juni 2021 zur Schaffung des Rahmens für die Verwirklichung der Klimaneutralität und zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 401/2009 und (EU) 2018/1999 („europäisches Klimagesetz“) verabschiedet.
Mit dem europäischen Klimagesetz wird das im Europäischen Green Deal formulierte Ziel, die europäische Wirtschaft und Gesellschaft bis 2050 klimaneutral zu stellen, gesetzlich verankert. Das Gesetz setzt auch das Zwischenziel, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber 1990 zu reduzieren.
Das Gesetz soll sicherstellen, dass alle EU-Politiken zur Erreichung dieses Ziels beitragen und dass alle Bereiche der Wirtschaft und der Gesellschaft ihren Teil dazu beitragen. Es schafft ein System zur Überwachung der Fortschritte und zur Ergreifung ggf. erforderlicher weiterer Maßnahmen, es schafft Berechenbarkeit für Investoren und andere Wirtschaftsakteure und stellt sicher, dass der Übergang zur Klimaneutralität unumkehrbar ist.
Der Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft
Der Kreislaufwirtschaftsaktionsplan basiert auf einer Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Europäischen Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen vom 11.03.2020. Ein neuer Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft. Für ein saubereres und wettbewerbsfähigeres Europa. COM/2020/98 final
Ziel sind nachhaltige Produkte, die über eine längere Lebensdauer verfügen, leichter wiederverwendet, repariert und recycelt werden können und einen größtmöglichen Anteil recycelter Materialien als Primärrohstoffe enthalten. Verbraucher sollen ein Recht auf Reparatur erhalten. Der Aktionsplan enthält 35 Aktionen und konzentriert sich auf Branchen, in denen die meisten Ressourcen genutzt werden und die ein hohes Kreislaufpotenzial haben:
- Elektronik und IKT
- Batterien und Fahrzeuge
- Verpackungen
- Kunststoffe
- Textilien
- Bauwesen und Gebäude
- Lebensmittel
Ein weiterer Schwerpunkt liegt darin, die Entstehung von Abfall ganz zu vermeiden und ihn in hochwertige Sekundärressourcen umzuwandeln, die von einem gut funktionierenden Markt für Sekundärrohstoffe profitieren.
Der europäische Klimapakt
Teil des europäischen Grünen Deals ist der europäische Klimapakt, den die Europäische Kommission am 09.12.2020 auf den Weg gebracht hat. Der Pakt ist eine EU-weite Initiative, in deren Rahmen sich Menschen, Gemeinschaften und Organisationen am Klimaschutz und am Aufbau eines grüneren Europas beteiligen können.
Der für den europäischen Grünen Deal zuständige Exekutiv-Vizepräsident der Europäischen Kommission, Frans Timmermans, erklärte dazu:
„Der europäische Klimapakt wird alle vereinen, die etwas für unseren Planeten tun möchten. Mit dem Pakt wollen wir allen Menschen in Europa die Möglichkeit geben, auf ihrer jeweiligen Ebene aktiv zu werden und zu handeln, sich am grünen Wandel zu beteiligen und sich gegenseitig zu inspirieren. Wenn es darum geht, den Klimawandel zu bekämpfen, kann jeder dazu beitragen und etwas ausrichten.”
EU-Klimapaktbotschafter
Teil des europäischen Klimapaktes sind auch die Klimapaktbotschafter. Sie
- nehmen Verbindung auf zu Menschen und/oder Organisationen, die sich noch nicht am Klimaschutz beteiligen.
- informieren, inspirieren und unterstützen Klimaschutzmaßnahmen in ihren Gemeinschaften und Netzwerken.
- gehen bei Klima- und Umweltschutzmaßnahmen mit gutem Beispiel voran.
- schlagen eine Brücke zwischen der Zivilgesellschaft, Interessenträgern und der Europäischen Kommission.
Die Funktion der Botschafter wird durch die Europäische Kommission anerkannt. Ihren Klimaschutzmaßnahmen wird Sichtbarkeit verliehen. Sie erhalten Kommunikationsmaterial und Zugang zum Netz der Botschafterinnen und Botschafter. Mehr zu den Aufgaben und zur Bewerbung hier
Fazit
Die Schließung der Stoffkreisläufe ist der zentrale Schlüssel, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen und dem Klimawandel zu begegnen. Was gestern als Abfall beseitigt wurde, ist der Rohstoff der Zukunft. Das gilt auch und gerade für die Reststoffe der landwirtschaftlichen Produktion.
Lassen Sie uns gemeinsam die Probleme lösen!
Sie wollen mehr zu diesem Thema wissen? Wissen, was Sie persönlich tun können? Sie können etwas zu diesem Thema beitragen? Lösungen anbieten? Schreiben Sie mir, ich freue mich über Ihre Nachricht!